Wissenswertes

875 Jahre Barterode

Eine Urkunde aus dem Jahr 1161 berichtet, daß sich in Meißen am Osthang des Meisatales gegenüber der Burg, ein schon gut im Ertrag stehender Weinberg befunden hat. Dieser wurde damals von Markgraf Otto dem Reichen an die Kapelle Sankt Egidien übereignet. Diese Urkunde wird heute als Beginn für den Weinanbau in Sachsen gesehen: somit wird bereits seit über 850 Jahren Wein in Sachsen angebaut.

Weinanbau gibt es aber in Sachsen sicher schon mindestens ein Jahrtausend: Eine erste Erwähnung findet man in der Chronik des Bischofs Thiedmar von Merseburg. Dieser wußte zu berichten wußte, daß Heinrich I. Weinstöcke bereits im Jahre 929 (Gründung der Stadt Meißen) im Gau Nisan vorgefunden hatte.

Im Reich der Sagen angesiedelt ist wohl, dass der Weinanbau auf den Bischof Benno von Meißen (ab 1066 im Amt) zurückgeht. Nachvollziehbar ist die Verbindung von Wein und Missionierung der slawischen Urbevölkerung im hiesigen Gebiet zwar, Urkunden dazu lassen sich nicht finden. Gleichwohl ranken sich diverse Legenden und Erzählungen um Benno und den Meißner Wein. So soll er an zahlreichen Orten in und um Meißen gewirkt haben: er soll z.B. durch einen Schlag mit seinem Krummstab eine Quelle hervorspringen haben lassen.

Möglich auch, dass einfach die hunderttausenden unter anderem fränkischen Siedler, die im Hochmittelalter hierher als freie Bauern zogen, ihre Reben und Weinbautradition mitbrachten.

Sei es drum: Für die Historiker gilt, dass vor 850 Jahren erstmals in einer Urkunde der Weinbau im Elbtal Erwähnung fand. Das Jahr 1161 wird also landauf und landab als Beginn des Weinbaus gefeiert: 2011 wurde groß das Jubiläum "850 Jahre Weinbau in Sachsen" begangen. So entwickelte die Winzergenossenschaft Meißen eine exklusive (aber bereits ausgetrunkene) Reihe "Anno 1161"-Weine - deren Folgejahrgänge natürlich genauso gut schmecken.

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